Offener Gitterboden gegen Varroa
Reduziert ein offener Beutenboden allein bereits den Varroabefall, da herabgefallene Milben nicht zurück auf die Bienen klettern können?
Dieser Frage ging ein Wissenschaftsteam der Universidad de la República in Montevideo, Uruguay, nach, indem es 55 Völker für die Zeit vom Herbst bis zum Frühling mit unterschiedlichen Beutenböden ausstattete.
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Dabei erwiesen sich Böden mit einem Varroagitter und einer klebrigen Platte darunter als effektivste Variante: Entsprechend ausgestattete Versuchsvölker waren am Ende der Studie nur halb so stark befallen wie die übrigen Völker. Dagegen unterschied sich der Varroabefall nicht zwischen Völkern, die Böden aus Röhren, wie sie von einem französischen Hersteller angeboten werden, Gitterböden oder geschlossene Böden erhalten hatten. Gemessen wurde der Befall mittels Alkoholwaschung. Der Unterschied zwischen den Ergebnissen mit offenen Gitterböden und solchen mit klebrigen Platten darunter beruhte offenbar weniger auf der Klebeplatte, als auf der Grösse der Gitterfläche. Diese war bei den offenen Gitterböden um 40 % klei- ner. Die unterschiedlichen Böden hatten darüber hinaus keinen Einfluss auf die Volksstärke, den Futterverbrauch oder die Honigproduktion im Frühjahr während der Rapsblüte. Einige frühere Untersuchungen hatten bereits darauf hingewiesen, dass ein Gitterboden den Varroabefall verringern kann. Allerdings stellte das Wissenschaftsteam aus Montevideo klar, dass die Massnahme alleine nicht ausreichte. Vielmehr mussten alle Völker am Ende des Experiments behandelt werden. Das Team wies in der Zeitschrift Frontiers in Bee Science aber darauf hin, dass der Effekt des Gitterbodens durch Bienen erhöht werden könnte, die ein gesteigertes Hygieneverhalten aufweisen.
Quelle: Deutsches Bienenjournal, Ausgabe 11/2024