Hohe Verluste
Die Völkerverluste in den USA lagen zwischen April 2020 und April 2021 bei schätzungsweise 45,5 Prozent. Da in den USA rund 2,7 Millionen Bienenvölker gehalten werden, sind dort im Erhebungszeitraum folglich rund 1,3 Millionen Bienenvölker eingegangen. Das Ergebnis liegt 6,1 Prozent über dem Durchschnittswert der zurückliegenden 15 Jahre und stellt die zweithöchste Verlustrate in diesem Zeitraum dar. Durch ständige Völkervermehrung blieb die Völkerzahl zuletzt allerdings relativ konstant.
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Freizeitimkereien mit weniger als 50 Völkern wiesen im Vergleich zu Berufsimkereien im Sommer etwas geringere Verluste auf. Im Winter lagen diese allerdings zehn Prozent höher als bei den Profis. Ein Grund hierfür könnte sein, dass in den meisten Berufsimkereien im Gegensatz zu vielen Freizeitimkereien die Königinnen jährlich ausgewechselt werden. Auf einen solchen Einfluss der Königinnen auf den Überwinterungserfolg hatte bereits das Deutsche Bienenmonitoring hingewiesen.
Die jährlichen Verluste in den USA werden seit 2006 von der Organisation «Bee Informed Partnership» auf Basis einer Umfrage ermittelt. Daran beteiligten sich dieses Jahr 3’347 Imkereien mit insgesamt über 190’000 Völkern. Ursprünglich bestand die Hoffnung, dass sich durch die Umfrage die Ursachen für die Völkerverluste stärker herauskristallisieren würden, und die Verluste dadurch verringert werden könnten. Diese Hoffnung hat sich jedoch bislang nicht erfüllt. Stattdessen liegen die Jahresverluste in den USA bereits zum vierten Mal in Folge über 40 Prozent. In den vergangenen zehn Jahren fielen sie nur ein einziges Mal unter 30 Prozent. So konstatiert auch Nathalie Steinhauer von Bee Informed Partnership: «Auch wenn wir von Jahr zu Jahr Schwankungen sehen, ist die besorgniserregende Tatsache, dass sich keinerlei Entwicklung in Richtung geringerer Verluste abzeichnet.»
Quelle: Deutsches Bienenjournal 12/21