Baumwolle und Sesam brauchen Bienen
Wild- und Honigbienen sind wichtig für einen hohen Ertrag von Baumwolle und Sesam. Gemeinsam können sie die Erntemengen um bis zu 60 Prozent steigern. Das hat eine Biologin der Universität Rostock in Westafrika erforscht. Auch dort sind die Bienen jedoch bedroht.
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Vier Jahre verbrachte die Botanikerin und Pflanzenökologin Dr. Katharina Stein von der Universität Rostock in Westafrika, um dort zur Bedeutung der Bestäubungsleistung von Bienen zu forschen. Konkret hat sie sich mit dem Anbau von Baumwolle und Sesam befasst und dabei herausgefunden, dass beide Pflanzen stark auf die Hilfe der Bienen angewiesen sind. Ohne die Bestäubung sowohl der dort wild lebenden Honigbienen und von Wildbienen kann es passieren, dass Ernteverluste von 37 Prozent bei Baumwolle und 59 Prozent bei Sesam entstehen, lauten unter anderem ihre Forschungsergebnisse.
«Bienen sind auf der ganzen Welt bedroht»
Katharina Stein bemerkte bei ihren Studien aber noch etwas: So lautet ein Fazit, dass sie nun sieht: «Die globale Bestäuber-Krise betrifft alle Länder dieser Welt.» Denn auch in der Region Westafrika gibt es immer weniger Bestäuber-Insekten. Da das Land zu den ärmsten der Welt gehört und gleichzeitig ein rasches Bevölkerungswachstum zeigt, werden viele natürliche Lebensräume für die Expansion landwirtschaftlicher Flächen geopfert. Zudem zeigt sich der Klimawandel in Westafrika sehr deutlich.
Die Forscherin warnt eindringlich vor einem weltweiten Aussterben der Insekten. «Ob in der Wüste, in den Tropen oder im Norden, die Bienen sind auf der ganzen Welt bedroht», mahnt Katharina Stein in einer Mitteilung der Universität Rostock. Sie erläutert auch die wirtschaftlichen Folgen für Deutschland: Fiele die Bestäubung durch die Bienen aus, drohten demnach alleine hierzulande Verluste von 25 bis 60 US-Dollar pro Hektar landwirtschaftlicher Fläche.
Quelle: Deutsches Bienenjournal